St. Louis

Heute war Ruhetag! Ruhetag im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einem kleinen Frühstück vom Campingplatz (Frühstück bedeutet hier ein halbes Baguette, ein kleines Stückchen Butter, eine abgepackte Marmelade, ein Stückchen Käse und ein Croissant plus Kaffee und Orangensaft, naja besser als gar nichts), ging es erstmal in den Atlantik baden. Danach ein ausgedehntes Sonnenbad und nochmal in den Swimmingpool. Nachmittags ging es dann mit einem Taxi (altes Auto mit kaputten Scheiben, Stoßdämpfern und viel Rost) in die Altstadt von St. Louis, eine alte französische Kolonialstadt. Viele schöne alte Bauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, leider wurde seitdem auch nichts mehr dran gemacht. Durch schmale Straßen mit viel Leben und einem kurzen Abstecher in einem Lokal ging es dann in einem sehr alten, klapprigen Kleinbus zurück zum Campingplatz. Der Campingplatz liegt an einer „Lagune“. Diese Lagune wird, zwischen der Stadt und dem Campingplatz, hauptsächlich von Fischern genutzt und auch der Fischhandel findet hier statt. Unmengen von Fischerbooten, Leuten, Lkw´s und Fische, alles findet auf der Straße statt, dementsprechend liegt auch ein gewisser Duft in der Luft. Nach dem Abendbrot und einem Bierchen… geht´s dann ins Bett, denn morgen früh geht es um 6 Uhr los zur letzten Etappe nach Banjul. Da werden wir noch ein letztes Mal ca. 600 km im Konvoi bewältigen.

Von Nouakschott (Mauretanien) nach St. Louis (Senegal)

Wieder ging zeitig los (8 Uhr), wohl wissend, dass es an der Grenze nach Senegal mal wieder etwas länger dauert und die Straßenverhältnisse nicht gut sind. Die ersten Kilometer sind noch Asphalt und wir freuen uns der neu gebauten Straße. Doch schon nach kurzer Zeit müssen wir auf Schotter und Sand uns den Weg zu Grenze erarbeiten. Man erkennt außer Staub und dem Vordermann, der 10 Meter vor einen fährt, nichts! Besonders der arme Motorradfahrer muss viel einstecken. Nach 100km lichtet sich der Staub und wir erreichen den Naturschutzpark von Senegal. Auf einer Dammstraße bewegen wir uns durch ein Sumpfgebiet und so manches Schlagloch muss umschifft oder überflogen werden. Leider gelingt das nicht allen so gut und ein Mitsubishi landet beim Versuch zu überholen in einem breiten Graben. Der Dreieckslenker ist verbogen und nach einer Streckung mit Hilfe zweier Jeeps konnte es provisorisch weiter gehen. Nach gefühlten endlosen Schlaglöcher erreichen wir die senegalesische Grenze. Es ging erstaunlich schnell und nach wenigen Kilometer erreichen wir St. Louis dem Venedig Westafrikas und dürfen zum erstenmal wieder ein gekühltes Bier und ein Grillbüfett auf dem recht luxuriösen Campingplatz genießen. Morgen ist Ruhetag und wir dürfen endlich ausschlafen!

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Nouakchott

Mit dem Rauschen der Wellen zu schlafen ist toll. Vom Campingplatz-Frühstück kann man das leider nicht behaupten und wir greifen doch noch einmal auf unseren eigenen Proviant zurück. Ist eh besser, das wir schnell alles aufessen, da unser Kühlschrank gestern kaputt gegangen ist. Bei der Hitze kann man wahrscheinlich beim Schimmeln zuschauen. Gegen halb zehn, die Sonne brennt schon wieder, fahren wir zur senegalesischen Botschaft nach Nouakchott. Wir sollten nun Bekanntschaft mit der afrikanischen Bürokratie machen und das heißt erst einmal Warten. Lange Warten. Erst kurz vor drei waren wir vier mit allem fertig, so kann man den Tag auch rumkriegen. Anschließend haben wir in Moes Taverne eine Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Mauretaniens gemacht und später von einem Straßenrestaurant aus das Treiben beobachtet. Es gab leckere Tagine Poulet (Hühnchenkeule mit Gemüse), Bananensaft und Kaffee… und viel Staub und verbeulte Autos. Egal, ob neuer Mercedes oder alter R4, Kratzer und Beulen gehören hier dazu. Rote Ampeln und Vorfahrtsregelungen nehmen hier viele nur als Empfehlung hin, Hupen und los. Vor Sonnenuntergang sind wir wieder im Camp, die Sonne plumst ins Meer und augenblicklich wird es kalt und nass.

P.S.: Soeben funktioniert der Kühlschrank wieder! Die Waschbrettpisten und Krater auf der Straße haben wahrscheinlich die Technik wieder wachgerüttelt… eine original-afrikanische Reparatur.

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Vom Strand nach Nouakchott

Nach einer kurzen Nacht, um 6 Uhr mussten wir raus, ging es weiter. Nachdem wir uns alle gestern absichtlich im Strandsand eingesandet hatten, damit wir uns vor der Flut schützen, mussten jetzt alle wieder raus. Die Strandpassage ist nur bei Ebbe befahrbar. 30 km den Strand entlang, dann hieß es über die Düne hinweg auf festen Boden. Der Sand im Strand ist sehr locker, sodass sich auch hier viele Fahrzeuge einsandeten. Der Golf hat mit viel Speed diese Aufgabe gemeistert, ganz zu schweigen vom Motorrrad. Die Taverne hatte es leider nicht ganz geschafft, der Schwung im zweiten Gang und ca. 40 km/h reichte nicht, das schwere Gerät über die Düne zu bekommen. Naja, mit vielen Händen wurde auch die Taverne rausgeschoben und die letzten Meter über Sandhügel und Grasbüchel gemeistert. Danach gab es erstmal eine Frühtücks-/Mittagspause, wo alle Formalitäten, wie Versicherungen kaufen, Geld tauschen und Campingplatz bezahlen, erledigt wurden. Fahrzeuge wurden gecheckt und wieder normaler Reifendruck hergestellt. Dann ging es auf staubiger Piste mit Schlaglöchern und Waschbrett auf eine ordentliche Landstrasse 100 km nach Nouakchott. So kamen wir schon gegen 15 Uhr auf dem Campingplatz am Strand an. Jetzt war erstmal Entspannung, Baden und das ein oder andere Bierchen angesagt. Nach einem mauretanischen Abendbrot mit Hühnchenkeule, Gemüse und Eifladen wurde gemütlich, wieder mit unseren bayrischen Freunden, zusammengesessen. Morgen ist Ruhetag und viele von uns müssen auf die senegalesische Botschaft, damit die vorregistrierten Visa in ordentliche umgewandelt werden können, Mal schauen, wie das wird…

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Wüste (Tag 3) – ans Meer –

Nach einer kühlen Nacht ging es heute Morgen gleich richtig los. Wir mussten drei lange Dünenpassagen meistern, um zum Meer zu kommen. Na das war doch gleich das richtige zum munter werden! Ich schoss im Golf mit 80 km/h im zweiten Gang über den tiefen Sand, Lenken war nur grobe Richtungsangabe, links, rechts, bamm, bamm! Das Adrenalin schoss ins Blut, es war unglaublich. Da der Golf keinen Auspuff mehr hat, ist er so unfassbar laut, man hört ihn in der Stille der Wüste schon hunderte Meter entfernt heranfliegen. Mit dem Sound haben wir wohl das ultimative Rallyeauto, total geil. Dann wechselten wir uns wieder beim Fahren ab und auch Robert ließ es mächtig krachen, der Wahnsinn auf Rädern! Nun ja, auch die Taverne kam mächtig angesprungen, einige Bananen und Tomaten überlebten das leider nicht. Einen kleinen überladenen Pkw wie den Golf muss man mit viel schwung dahinjagen, um nicht stecken zu bleiben. Ein paar mal gelang das leider nicht… Einsandungen für uns. Die Taverne hat durch ihr Gewicht schon genug Schwung und kann langsamer fahren. Für die Allrad-Jeeps ist es nochmal anders und Adi fährt sowieso andere Routen durch die Dünenfelder. Zweimal war es wieder knapp, er konnte sich aber gerade noch vorm Stürzen retten. Ja, das ist hier nichts für Warmduscher… Am Nachmittag erreichten wir das Meer und am ersten Fischerdorf kamen viele bettelnde Kinder auf uns zu. Nun sind wir in Schwarzafrika, Mauretanien… im Senegal wird es noch krasser werden. Zum Abend hin fuhren wir mit dem Sonnenuntegang zur rechten am Strand entlang, die Wellen schwappten heran, ein tolles Gefühl. Die Strandpassage ist sogar als offizielle Nationalstraße eingezeichnet. Nun sitzen wir satt und zufrieden am Meer, der Sternenhimmel ist mal wieder fantastisch, vor uns rauscht das Meer. Was für ein Tag!
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