Kampf mit der Kupplung

In der Zwischenzeit bis zum nächsten Rennen wollten wir mal eben schnell noch die Kupplung wechseln, da diese bereits schon einige Male durchgerutscht ist. Ein Unding, wenn wir dann noch mehr Leistung haben werden. Wir besorgten uns eine Sportkupplung mit gesinterten Belägen, die hoffentlich hält was der Hersteller verspricht.

Aus der schnellen Aktion wurde jedoch eine etwas größere Operation, denn zum Abziehen des Getriebes war kein Platz. So blieb es uns nicht erspart, den ganzen Motor wieder rauszureißen… was für ein Aufwand! Kabel ab, Flüssigkeiten ablassen, Schläuche ab, Motor samt Getriebe runter, alles auseinander nehmen und wieder zusammenbauen. Aber man lernt bei solchen Aktionen ja auch immer noch etwas dazu.

Nistune Real Time Tuning

Eigentlich ist Motortuning bei einem SR20DET nicht besonders schwer: Nistune Daughter Board ins Steuergerät einbauen, Laptop dran und noch bisschen programmieren. Zwischen Theorie und Praxis liegen aber manchmal Welten und der Teufel steckt im Detail.

Seit ein paar Wochen ärgern wir uns nun mit dem Steuergerät herum, es ist zum Mäuse melken. Der Einbau des OBD-Consult-Kabels von PLMS in den Kabelbaum war nicht schwierig, auch das Einlöten und Anstöpseln des Nistune Boards in die ECU ging relativ schnell, noch ein paar Jumper gesetzt und fertig. Oder eben nicht: was wir auch ausprobiert haben, eine Kommunikation mit der ECU kam nicht zustande. Das Problem war zudem, dass Nistune in South Australia sitzt und der Versand neuer Teile eine Weile dauert. Nach unzähligen E-Mails zur Fehlersuche machte sich eine neue ECU auf den Weg. Eingebaut, ausprobiert, nichts. Auch die OBD-Schnittstelle ist okay, also konnte nur noch das Nistune Board defekt ein. Angesichts von zwei Wochen Versandzeit war klar, dass wir zum ersten Saisonlauf des Viertelmeilecups nicht fertig werden. So ein Mist! Ohne Anpassung der Motorsteuerung läuft der Kadett auf keinen Fall.

Edit (13.06.2012): Ein Päckchen aus Australien! Endlich kam das neue Nistune Board an. Mit dem richtigen Base Image geflasht, eingebaut und schon klappte alles reibungslos. Na warum denn nicht gleich so?!

Gewichte auf der Hinterachse und noch ein Auspuff

Wichtig ist nicht nur, das schnell viel Luft in den Motor reinkommt, sie muss auch schnell wieder raus. Einatmen, ausatmen, einfache Sache. Für den Renneinsatz bauten wir uns deshalb eine zweite Anlage, die direkt hinter dem linken Vorderrad unter dem Auto vorkommt. Sieht geil aus… wir sind gespannt, wie sie klingen wird.

Im letzten Jahr fiel uns auf, dass das Heck fürs Beschleunigen zu leicht ist. Wir brauchen mehr Gewicht auf der Hinterachse und auch die Möglichkeit, damit zu experimentieren. Eine abgesägte Hantelstange und ein paar Gewichte leisten nun gute Dienste. Und da Arbeitsschutz jeden angeht, bauten wir noch Stützen ein, welche die ganze Konstruktion am Platz halten – nicht dass alles beim Bremsen oder in den Kurven davon fliegt. Nun gilt es, bei den ersten Tests und Rennen das optimale Gewichts-Setup herauszufinden.

Dicke Backen

Eigentlich wollten wir ja so schnell nicht wieder Blech schneiden, dengeln, spachteln, lackieren und den ganzen Kram. Aber es ist unvermeidlich, denn die Hinterräder ragen doch etwas zu weit aus den Radkästen. Die Bördel- und Ziehgrenze ist bereits erreicht und dicke Plasteteile von einem Jeep sehen auch blöd aus. Wir entschieden uns daher für gute alte Reparaturbleche, die wir auf die Kotfügel aufsetzen, das abgedeckte Blech darunter entfernen und so die nötigen Zentimeter bekommen. Drei Abende Flexen, Hämmern, Schweißen, Spachteln, Schleifen und Rollern später macht der Kleine nun ganz schön dicke Backen.

Zutaten für mehr Power

Kraft kommt von Kraftstoff, nicht wahr? Also muss einfach mehr davon in den Motor rein. Mehr Benzin braucht mehr Luft und dann alles mit mehr Druck… also haben wir eingekauft: 550er Einspritzdüsen, größere Benzinpumpe von Walbro, Luftmassenmesser vom Z32. Der Einbau der Teile war nicht weiter schwierig.

Letztlich müssen wir das Ganze noch dem Steuergerät erklären, damit es damit auch etwas anfangen kann, wir das Optimum aus der Maschine rauskitzeln können und gleichzeitig nicht den Motor oder den Turbo schrotten. Die einfachste Variante dürfte der Einbau eines Nistune Daughter Boards sein. Die Programmierung läuft dann per Laptop über eine OBD-Schnittstelle. So einfach, so gut, aber dazu später mehr.