Tag 26: Armenspeisung

Das Blue Kitchen ist nicht nur Restaurant sondern auch Küche für die Armenspeisung. Aus den Gewinnen des Restaurants wird das Essen für die Armenspeisung finanziert. Die Armenspeisung wird an zwei Tagen die Woche durchgeführt.

Am Vormittag trafen wir uns also am Blue Kitchen und konnten zunächst erstmal mithelfen, die Sandwiches zu zubereiten und die Melone in Schälchen zu geben. Danach wurden noch Saft und das Essen ins Auto geladen und wir fuhren zur ersten von zwei Krankenhäusern.

Die erste Station war das Sukuta Health Center. Dieses Krankenhaus hat unter anderem eine Station für Schwangere und eine Entbindungsstation in welcher das Essen verteilt wurde.

Danach ging es ins Bundung Maternal & Child Health Hospital. Das ist ein vergleichsweise großes Krankenhaus, welches ursprünglich staatlich finanziert wurde, aber mittlerweile durch Spenden finanziert ist. Die Behandlung im Krankenhaus ist kostenlos und alle werden dort behandelt. Entsprechend ist in der Aufnahme des Krankenhauses viel los. Bis zu 200 Menschen täglich kommen dort hin. Während die Patienten voll versorgt werden, gibt es für die Wartenden in der Aufnahme nichts zu Essen. Und da Wartezeiten von bis zu einem Tag keine Seltenheit sind, werden die Sandwiches im Wartesaal der Aufnahme verteilt.

Die Wartenden, ausnahmslos Frauen, waren sehr glücklich über diese kleine Geste! Die Zustände im Krankenhaus sind nicht mit deutschen vergleichbar. Trotzdem gibt es manchmal bis zu 50 Geburten täglich.

Ihr seht also die Spenden, ob durch Sachspenden oder finanziellen Mitteln kommt da an, wo sie gebraucht wird. Auch wenn wir nicht überall helfen können, so konnten wir zumindest einen kleinen Beitrag leisten, das für diese Menschen die Welt ein wenig besser geworden ist. Hilfe zur Selbsthilfe wird in den Projekten der DBO ganz groß geschrieben und damit eine Menge erreicht.

Wir, das Springfield Racingteam, möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Unterstützern und Sponsoren und natürlich auch unseren Familien und Freunden recht herzlich bedanken, diese Reise und das drumherum für uns ermöglicht zu haben. DANKE!!!

Mit diesen letzten Zeilen möchte wir uns von der aktiven Berichterstattung verabschieden und bei allen Lesern bedanken. Am Samstag heißt es für uns dann Koffer packen und zurück nach Hause zu unseren Lieben. Viele Grüße an alle und bis bald in der Heimat. Ihr werdet sicher wieder von uns hören…

Tag 24: Projekte und Abschlussparty

Am Vormittag gab es noch ein paar Projekte zu besichtigen. Die Interior Academy machte dabei den Anfang. Auch diese Schule ist in den vergangenen 6 Jahren erstaunlich gewachsen. Was mit einem Gebäude 2013 begann, besteht heute aus drei Schulgebäuden, von denen 2 Häuser sogar doppelstöckig ausgeführt sind. Das ist dahingehend besonders, da die Gebäude sonst in der Regel nur ebenerdig gebaut werden. Die zweite Besonderheit dieser Schule ist, das hier auch behinderte Kinder unterrichtet werden können. Bis jetzt tatsächlich in Gambia eine Besonderheit.

Danach ging es in die LKW-Werkstatt und die Tischlerei. Auch diese beiden Projekte sind Hilfe zur Selbsthilfe. Genau wie im Restaurant Blue Kitchen werden dort junge Menschen in den jeweiligen Berufen ausgebildet. Die Anlagen scheinen für unsere Verhältnisse zwar antiquiert, aber sie funktionieren. Seit gut einem Jahr schließt sich an das Blue Kitchen noch eine Bäckerei an, in welcher nach „deutschen“ Rezepten gebacken wird.

Am Abend ging es dann zur Abschlussparty ins Blue Kitchen. Bei einem leckeren Grillbuffet und einigen Fässern Freibier wurde ordentlich gefeiert. Wie immer gab es natürlich auch ein paar Preise von den Orgs zu vergeben. Neben den Preis für die Superkarre (Team Erwin goes Africa) und Wüstenmaus (Team Gerbil) und anderen Preisen, gab es auch wieder den „goldenen Schraubenschlüssel“ zu vergeben. Da es diesmal drei Hauptschrauber gab, die sich um fasst jedes Auto gekümmert haben, wurden diesmal auch drei „goldene Schraubenschlüssel“ in Form von geschnitzten Holztafeln vergeben. Die Gewinner waren Mario (Team Die rechte und die linke Hand des Teufels), Thomas (Team Kö 21) und Alex von uns. Als weiterer Höhepunkt wurde die Einsandeliste versteigert. Die Einsandeliste brachte diesmal ein Rekordergebnis von 600 Euro ein. Danach wurde ordentlich weiter gefeiert und bei Live-Musik getanzt.

Tag 21 und 22: Projektbesichtigungen und Fahrzeugpflege

Nach der Ankunft am Donnerstagabend gibg es am Freitagmorgen erstmal auf das Gelände der DBO (Dresden-Banjul-Organisation) zum Heinz. Da wurde uns der Ablauf der nächsten Tage mitgeteilt und was zu beachten sei. Am Samstag stehen einige Projektbesichtigungen an, am Sonntag ist die Versteigerung der Fahrzeuge und am Montagabend, nach weiteren Projektbesichtigungen, dann die Rallye-Abschieds- bzw. -Welcome-Party.

Aber zunächst zurück zu Freitag. Nach dem Briefing hieß es also Autos ausräumen, sauber machen und für die Versteigerung vorbereiten. Am Abend war das gröbste geschafft und die Autos strahlten im Abendlicht 😉

Am nächsten Morgen trafen sich die Interessierten beim Heinz um die DBO-unterstützten und geförderten Projekte zu besichtigen. Im Konvoi wurde zunächst die neue Kompostieranlage in der Nähe von Serrekunda besichtigt. Da die letzten Meter bis dahin auf sehr unbefestigten Pfaden erfolgen musste, konnten nur die Geländewagen und Buse zu Fahrt genutzt werden. Die PKW-Fahrer wurden aufgeteilt und konnten auf der Pritsche eines alten LKW mitfahren.

Die Kompostieranlage ist ein recht junges Projekt der DBO. Dabei wird aus den umliegenden Dörfern der Biomüll gesammelt und zur Kompostierung gebracht. Über ein ausgeklügeltes System, welches durch eine weitere Organisation erstellt wurde, wird mit einigen Zuschlagsstoffen, wie Sägemehl und Laub, innerhalb von nur 8 Wochen Kompost hergestellt. Anschliessend wird es gesiebt und soll verkauft werden. Erste Testfelder zeigen die hohe Wertigkeit der so hergestellten Erde. Wenn der Verkauf der Erde irgendwann richtig anläuft, soll sich die Anlage selbst tragen. Ein tolles Projekt für die Umwelt und die gambianische Landwirtschaft.

Danach ging es nach Gunjur in das Healthcenter von Sol. Ursprünglich war das Healthcenter als Aufklärungsprojekt geplant. Doch schnell wurde klar, das auch eine Krankenstation benötigt wird. In der Krankenstation werden in der Malaria-Zeit bis zu 200 Personen täglich behandelt. Die Behandlung kostet 20 Dalasi, also nicht ganz 20 Cent, und wird bis zur Genesung zu Ende geführt. Die Aufklärungsprojekte laufen parallel weiter. Des Weiteren hat Sol eine Näherei eingerichtet, wo zum einen die Mädchen und jungen Frauen den Umgang mit einer Nähmaschine und das Nähen lernen, aber zum anderen auch über gesundheitliche Themen und Sexualität aufgeklärt werden.

Im Anschluss ging es weiter zum nächsten Projekt. Die Kobisala-Schule in Sanjang. Die mit einem Gebäude gestartete Schule ist mittlerweile immer weiter gewachsen. Was mit einer nursery school (eine Art Vorschule) begann, besteht nun zusätzlich aus einer primary school (die Grundschule) und einer secondary school (die fortführende Schule). Die Pläne von Buba (der Schulleiter) gehen aber immer weiter…

Danach gab es den obligatorischen Abstecher zum Paradies Beach mit der Hall of Fame der Rallye. Das ist eine Wand, wo sich alle Rallyeteilnehmer verewigen können. Mittlerweile ist die Wand nicht mehr im besten Zustand, sodass wir leider unsere vorhergehenden Einträge nicht mehr gefunden haben. Dafür gibt es jetzt neue!

Danach stand noch das traditionelle Fussballspiel der Rallyeauswahl gegen die gambianische Sanjang-Auswahl an. Der Fussballplatz gleicht eher einem Acker den einem ordentlichen Fussballplatz. Aber nichtsdestotrotz wurde hat gekämpft, auch zwei von uns, Robert und Tobi, unterstützten die Rallyeauswahl. Durch tapferen Kampf der Rallyeauswahl ging das Spiel 2:2 unentschieden aus.

Tag 23: Versteigerung (Update)

Heute war der große Tag, Tag der Versteigerung. Alle Fahrzeuge sind unter den Hammer gekommen. Ausführlicher Bericht folgt noch…

Update:

Um 9 Uhr morgens ging es im Konvoi zum Fussballstadion zur großen Versteigerung. Nachdem alle Fahrzeuge aufgereiht waren, kamen auch schon die ersten potentiellen Käufer. Sie schauten sich mehr oder weniger interessiert die Fahrzeuge an, inspizierten und fragten. Häufig gefragt wurde ob Benziner oder Diesel, Klimaanlage und Motorisierung. Ein paar Lieblingsfahrzeuge kristallisierten sich bald raus. Darunter der kleine Toyota-LKW, der Nissan X-Trail und Erwin, der große Mercedes-Bus. Gegen 11 Uhr startete dann die Auktion und die Fahrzeuge kamen Stück für Stück unter den Hammer. Das erreichen der 100.000 Dalasi-Grenze wurde durch die Rallyeteilnehmer jedesmal lautstark bejubelt. Bei dieser Auktion gab es häufig Grund zum jubeln. Unsere Fahrzeuge kamen nach und nach verteilt über den ganzen Mittag dran und erzielten ein doch recht respektables Ergebnis. 767.000 Dalasi, also ca. 14.000 Euro brachten unser treuen Begleiter ein. Das Gesamtergebnis der Rallye lautet 6.369.000 Dalasi. Das sind nach tagesaktuellem Kurs 113.000 Euro.

Eine starkes Ergebnis und das beste Ergebnis einer Rallye bisher (Aussage Heinz). Ein tolles Ergebnis um die Projekte der DBO weiter zu finanzieren und weiterentwickeln zu können.

Ein Riesendank an dieser Stelle an unsere Familien und Unterstützer ohne die, dieses tolle Ergebnis und die Reise bzw. die Fahrt hierher nicht möglich gewesen wäre!!! Danke!


Tag 20: St. Louis – Banjul (Update)

Gestern Abend zum Sonnenuntergang sind wir am Ziel angekommen! Unsere Rallyeboliden und wir sind gesund und munter angekommen.

Weitere Berichte folgen die nächsten Tage.

Update:

Morgens um 6 Uhr setzte sich der Rallyetross so langsam in Bewegung Richtung Banjul. Zunächst hieß es aber vom Campingplatz runterkommen… Das war manchmal gar nicht so einfach, da zunächst ein ca. 20 Meter langes Tiefsandfeld überwunden werden musste, bevor man auf der Straße stand. Danach fuhren wir dem Sonnenaufgang entgegen Richtung Dakar. Nach ca. 70 km wurde der erste Stopp eingelegt und die letzte Möglichkeit zu Tanken genutzt.

Weiter geht’s, denn schließlich waren heute ca. 550 km unter der afrikanischen Sonne zu bewältigen. Irgendwann verließen wir die Straße nach Dakar und obwohl die Stadt Dakar im Rallyenamen auftaucht, sahen wir Dakar nicht. Durch viele kleine und größere Dörfer führte uns der Weg und schließlich waren nochmal ca. 20 km Sand- und Offroadpiste zu meistern. Kurz vor Kaolack, nach der Sandpiste, auf der Straße gab es dann noch eine Reifenpanne beim Astra (Madmax).

Kaolack ist eine der größten Städte im Senegal mit seinen knapp 250.000 Einwohnern. Dem entsprechend ist der Verkehr äußerst chaotisch. Im engen Verkehrsgewimmel ging ein Team kurzzeitig verloren, sodass alle anderen ein kurze Pause zur Mittagszeit in der prallen Sonne hatten…

Eh wir uns versahen, standen wir schon an der senegalesischen Grenze. Das Vormals sogenannte senegalesische Schlaglochbingo gibt es nicht mehr, stattdessen gibt es eine ordentlich gemachte Teerstraße. Die Ausreiseformalitäten gingen recht schnell und die Einreise nach Gambia verlief fast unbemerkt, da perfekt vorbereitet! Nochmal zwei Kilometer Schotter- und Schlaglochpiste und wir standen am Gambiariver. Doch statt die Fähre nutzen zu müssen, hatten wir die Gelegenheit als zweite Rallye über die neugebaute Brücke fahren zu können. Statt 4 Stunden für die Fährüberfahrt zu benötigen, waren wir in 5 Minuten über die Brücke gefahren. Und wären wir nicht in die tägliche Rushhour gekommen, wären wir vielleicht schon vor Sonnenuntergang am Ziel, dem Blue Kitchen in der Nähe von Banjul, angekommen. Aber so war die Sonne bereits untergangen, als wir mit Spaghetti Bolognese und einem kühlen Bier empfangen worden.