Tag 4 und Tag 5 in Banjul im Zeichen des Charitygedankens

Nachdem unsere Fahrzeuge erfolgreich versteigert wurden, konnten wir an diesen zwei Tagen einige Projekte der DBO anschauen. Am Montag ging es zunächst in eine Krankenstation in der Stadt. Der Weg dahin erinnerte wieder ein wenig an die Wüstendurchquerung. Abseits der großen geteerten Hauptstrassen, gibt es hier nur Sandpisten mit mehr oder weniger tiefen Löchern und ausgefahrenen Spuren. Diese Krankenstation besteht aus mehreren kleinen Gebäuden,in denen viele Menschen sind. Es gibt zwei große Krankenzimmer, wo je Zimmer ca. 20 Leute untergebracht sind. Hier werden die ersten Spendengüter, wie Medikamente, Verbandszeug und Spielzeug von einigen Rallyeteilnehmern und uns verteilt.

Danach geht es zurück ins Blue Kitchen zum Mittagessen. Das Blue Kitchen ist ebenfalls ein Projekt der DBO. Dieses Restaurant ist zum einen Ausbildungsstätte und zum anderen wird über das Restaurant die Armenspeisung finanziert. Danach geht es zum neuesten Projekt, eine neue Nursery school, gleich in de Nähe vom Blue Kitchen. Diese Vorschule finanziert über die DBO wurde am Montag neu eröffnet. Mit Blaskapelle der ansässigen Polizei und dem stellvertretendem Polizeipräsidenten wurde die Schule offiziell eröffnet. Danach ging es erstmal an den hoteleignen Pool zum Kräfte sammeln für die noch am Abend stattfindende „Welcome Party“ der DBO. Wie üblich werden die Rallyeteilnehmer im Blue Kitchen mit Barbeque und Buffett, einigen Fässern Freibier und Livemusik begrüßt, auch wenn wir schon einige Tage da sind. Die Orgs lassen die letzten dreieinhalb Wochen nochmal revue passieren und verteilen ein paar Preise in unterschiedlichen Kategorien. Beispielsweise „goldener Schraubenschlüssel“, „Teampreis“ und „Spasspreis“, diese zwei Preise gingen an unsere bayrischen Freunde. Auch Adi bekam einen Preis, den „Durchhaltepreis“, dafür, dass er die komplette Strecke mit dem Motorrad gefahren ist. Nach der Welcomeparty ging es weiter in einige Bars der Stadt und es wurde bis in den Morgen weiter gefeiert.

Tag 5

Nach einer sehr kurzen Nacht konnten wir uns weitere Projekte der DBO anschauen. Zunächst ging es in eine weitere Nursery School, diese Schule hatten Adi und Dani vor zwei Jahren schonmal besucht. Bei sengender Hitze und dem ein anderen Kater ging es zur nächsten Krankenstation. Diese Ambulanz, will den Menschen nicht nur helfen, wenn diese krank sind, sondern auch Aufklären und Informieren, dazu wurde auch hier mit DBO-Geldern neue Gebäude gebaut und ausgestattet. Aufklärung ist hier ein sehr wichtiges Thema! Danach ging es in eine weitere Vorschule, die jetzt zur Grundschule erweitert wird, das ist ein schwieriger und langer Prozess, den Nachmittag ließen wir dann am Strand ausklingen und zum Abend trafen wir uns mit den bayrischen Freunden im Blue Kitchen. Diesmal nicht ganz so lange.

Tag 3: Banjul

Heute wird es ernst mit Charity-Gedanken und die Versteigerung der Autos beginnt mit dem Sammeln aller Autos 9 Uhr vor dem Hotel! Im gewohnten Konvoi fahren wir zum Stadion, wo schon eine Reihe von einheimischen Händlern und ausgewanderten Europäern auf die Autos warten. Etwa eine Stunde werden die Autos begutachtet und jeder versucht so gut es geht sein Auto anzupreisen und zu erklären warum es das Beste ist, was es hier gibt ;). 11 Uhr die Versteigerung beginnt. Wir sind recht spät dran etwa 14 Uhr und erlösen für den Bus 61000 Dalalis (etwa 1150 Euro) und 64000 Dalasis (1280 Euro) für den Golf. Wir sind bedingt zufrieden, da unser schönes Wohnmobil eigentlich mehr Wert wäre aber die einheimischen Gambianer leider nicht viel damit anfangen können. Um so mehr freuen wir uns um die doch recht große Summe für den Golf! Ich habe Glück denn mein Motorrad ist von der Versteigerung ausgenommen und mir wurde versichert, dass es leider hier nicht viel Geld bringen würde. Aber Heinz (Chef der NGO) hat sich bereit erklärt mein Motorrad im März wieder nach Deutschland im Transporter mit nach Hause zu bringen! Ich bin froh und kann mein Schätzchen zu Hause weiter fahren. Nach der Versteigerung geht es zum Heinz ins Blue Kitchen und wir erfahren, dass diese Versteigerung mal wieder ein neuer Rekord für die November-Rallye ist und wir einen Gesamterlös von 3 Million 770 Tausend Dalasis bekommen haben. Das entspricht etwa 72500 Euro für die Organistion und wir sind alle froh! Nach einem leckeren Abendessen lassen wir uns alle in einer einheimischen Bar feiern und gehen mal wieder spät zu Bett.

Tag 2: Banjul

Heute gibt es viel zu tun! Nach einer kurzen Nacht (für einige von uns)geht es auf zum Holzmarkt,um die nun überflüssigen Ersatzteile und Tauschobjekte wie: Reifen, Reifenluftkompressor, Benzinkanister, Handys und vieles mehr gegen wunderschöne einheimische Kunstopjekte einzutauschen. Der gewünschte Nebeneffekt ist, dass das Auto endlich leer wird und nach einer Wäsche wieder wie neu aussieht. Die Zeit vergeht und 17 Uhr fahren wir gemeisam mit einer kleinen Delgation nach Sangyoung in der Nähe des Holzmarktes, um mit den noch fitten Rallyegefährten ein Benefiz-Fußballspiel gegen die einheimische Fußballmanschaft zu spielen. Wir sind natürlich dabei und müssen bald eingestehen, dass wir für 30 Grad und Sand-Dreckplatz einfach nicht fit genug sind und müssen uns leider mit 2:1 geschlagen geben. Aber es hat riesigen Spaß gemacht und die einheimische Mannschaft bekommt zwei komplette Sätze Trikots mit Schuhen überreicht. Danach fahren wir alle zu Holger auf sein Grundstück (Einer der Organisatoren) und feiern unsere Niederlage mit 1 bis 2 Bierchen. Am Hotel angekommen erwartet uns ein leckeres Barbeque und eine Volkstanzgruppe mit Trommlern und Tänzerinnen die sich mächtig ins Zeug legen. Einige von uns dürfen sogar mittanzen.

Tag 1: Banjul

Nach einer geruhsamen Nacht in einem richtigen Bett in einer wundervolen Hotelanlage direkt am Meer, starten wir den Tag mit einem schönen Frühstück. Schon verückt wie krass die Gegensätze hier sind! Danach geht es zum organisatorischen Teil zum Heinz, dem Chef der NGO (Non-Government-Organisation) zum Briefing für die nächsten Tage. Es gibt viel zu klären: Wann finden die Charity-Treffen statt, welche gibt es, in welchem Zustand müssen die Autos übergeben werden und wann ist die Versteigerung. Nach dem alle Fragen beseitigt sind und wir das erste Geld getauscht haben, Sind wir im Besitz von einem erstaunlichen Bündel an Geld! Der Kurs ist extrem gefallen, waren vor zwei Jahren noch 35 Dalasis 1 Euro Wert, ist jetzt inwischen 1 Euro 50 Dalasi Wert. Da kommt die Frage auf wie gut es der Wirtschaft und den Leuten hier geht! Damit der Golf zur Versteigerung wieder normal klingt und seinen Rallyesound ablegt, fahren wir kurzerhand in eine nahegelegene „Werkstatt“. Werkstatt wäre zuviel gesagt, zwischen Schrottautos, anderen zu reparierenden Fahrzeugen, Hühnern, und Bäumen, wird im Freien geschraubt, gehämmert und geschweißt. Dann ist ein Rohr eingeschweißt und der Auspuff wieder dran.
Danach endlich das Meer und das tolle Klima geniesen! 33 Grad, Sonne und Meer und zwischen durch am Hotelpool entspannen, was will man mehr. Der Tag endet im Blue Kitchen dem Restaurant der NGO, wo wir ein tolles Barbeque bekommen und den Tag enden lassen.

Ankunft in Banjul

Wir sind da! Um 22.45 Uhr sind wir endlich in Banjul angekommen. Die letzte Etappe war ziemlich anstrengend und forderte noch einmal alles. Die Fahrt ging durch schöne Savannen, auch viel offroad. Es ist gerade sehr grün hier, es gab Regen. Wir kamen nur sehr langsam vorwärts, es gab viele Pannen, diesmal auch bei uns. Erst hatte der Golf einen platten Reifen, den wir auf der Staubpiste bei über 40 Grad wechseln mussten. Was für eine Hitze, die Sonne brannte unerträglich. Später lief beim Transit vorn Diesel aus, den betreffenden Schlauch stopften wir kurzerhand mit einer Schraube und legten das lose Ende nach draußen. Es sieht echt schräg aus, aber es musste ja schnell gehen. Insgesamt haben wir heute für die 600 km ganze 17 Stunden gebraucht. Das Fahren in der Dunkelheit ist hier wirklich kein Spaß, es gibt unbeleuchtete Autos, Eselskarren und Tiere rennen plötzlich auf die Straße. Wir waren sehr froh, als wir endlich im Blue Kitchen Spaghetti in uns reinschaufeln konnten.

Die Fahrt duch den Senegal zeigte uns, warum wir hier sind. Viele Bilder, die einen berühren, das Kind ohne Schuhe in zerrissenen Sachen, die abgemagerte Kuh, die eingefallene Hütte. Wir haben hier viele der mitgenommenen Sachen an bettelnde Kinder verteilt. Aber es bewegt sich auch etwas. Ackerbau, Viehherden, reger Handel, die Menschen sind emsig. Außerdem gibt es Kooperativen, die den Dörfern erschwingliche Lebensmittel garantieren. Und Projekte, die aus einer Kooperation von Belgien mit dem Senegal entstanden sind. Die Gedanken kreisen… man kann das nur schwer beschreiben, das muss man sehen.