Feilschen und Feiern

Tag 22 : Wilkommensparty

Der Tag begann heiß wie immer in den letzten Tagen mit 35°C Grad in der Mittagshitze. Leider musste Dani etwas aussetzen und ruhte sich auf dem Hotelzimmer aus. Von unserem Reiseführer haben wir erfahren, dass in Brikama etwa 20 km von uns entfernt ein Holzmarkt der etwas besseren Art zu finden ist und ich machte mich mit „Muttis Alter“ auf den Weg, um noch einige Camping-Sachen gegen Holzkunst einzutauschen (was auch gut gelang). Abends war die Willkommensparty im „Blue Kittchen“ und das Grillbuffet war absolut lecker und das kostenlose Bier floß in Strömen. (by Adi)

Ein bisschen wie Urlaub

Tag 21: Orientierung

Das Lemon Creek ist sehr sehr schön, wir haben eine gute Wahl getroffen. Die Hotelanlage ist ziemlich groß, es gibt schicke zweistöckige Häuser, einen Pool, viel Grün und Palmen. Sie liegt direkt am Meer und unser Zimmer hat sogar Meerblick. Das Ganze ist dank extra mit der DBO ausgehandelter Rallye-Preise auch noch erschwinglich.

Vormittags gibt es ein Briefing bei der DBO und wir erfahren, was alles die nächsten Tage ansteht und was wir wegen der Versteigerung am Sonntag beachten müssen. Die Mechaniker von Heinz machen zudem unser Auto sauber und bauen die Stoßstange und den Auspuff wieder dran. Mal abgesehen von der Heckscheibe sieht Homer nun wieder sehr passabel aus. Nachmittags besuchen wir den Craft Market, wo viele Kunsthandwerker tolle Holzfiguren anbieten, massenhaft Schmuck, Klamotten und und und. Eine gute Gelegenheit, um unser Camping- und Auto-Equipment loszuwerden, da wir im Flugzeug ja keinen Platz dafür haben werden. Hier ist es durchaus üblich, dass man Dinge tauscht, anstatt mit Geld zu bezahlen. Unsere Stühle sind wir so schon mal losgeworden, in den nächsten Tagen werden wir sicher noch weitere Dinge an den Mann oder die Frau bringen. (by Dani)

Letzte Etappe: Fahrt nach Banjul

 Tag 20: St. Louis – Banjul (500 km)

Heute stand nun also die letzte Etappe der Rallye an und es wurde noch einmal alles geboten: staubige Pisten, Schlaglöcher der übelsten Sorte, Waschbretter und das alles bei 38 Grad. Bei der Hitze gibt es wirklich bessere Aufenthaltsorte als ein Auto… Die Fahrt durch die Savanne Senegals und die vielen Dörfer war spannend, überall kamen Kinder angestürmt und waren ganz aus dem Häuschen. Wenn eines der Autos anhielt und Sachen und Spielzeug verschenkte, wurde es regelrecht überrannt. Diese Freude in den Gesichtern zu sehen, war sehr ergreifend. Wir wissen nicht, wann wir in Deutschland einmal Kinder haben so lachen sehen…

Nach dem Grenzübergang nach Gambia erreichen wir abends die Fähre über den Gambia River. Heinz von der Dresden-Banjul-Organisation (DBO) nahm uns in Empfang und kümmerte sich von nun an um alles, zum Beispiel dass wir bevorzugt mit der Fähre fahren durften. Viele Einheimische müssen stattdessen sehr lange warten, bis sie übersetzen dürfen, die Begeisterung kann man sich vorstellen. Außerdem gab es nach der anderthalbstündigen Überfahrt, der Fluss ist hier wirklich sehr breit, eine Polizei-Eskorte von Banjul nach Sukuta – wir kamen uns vor wie Popstars, zumal wir das erste Auto im Konvoi waren. Die Begrüßung im Blue Kitchen, dem Restaurant der DBO, war schön – für die verdreckten und verschwitzten Rallyefahrer gab es Spaghetti Bolognese aufs Haus und viele freuten sich über ein eiskaltes Bier. Gegen 21 Uhr sind wir schließlich zu unserem Hotel gefahren (das „Lemon Creek Ressort“ in Bijilo) und sind direkt ins Bett gefallen. (by Dani)

Kolonialromatik im Venedig von Westafrika

Tag 19: Ruhetag in St. Louis

Endlich ein Ruhetag und wir durften mal wieder ausschlafen bis die Hitze im Zelt unerträglich wird (9 Uhr). Der Campingplatz ist absolut auf dem Niveau von europäischen, denn wir haben neben einen beheizten Pool mit Cocktailbar auch warme Duschen und nicht zu letzt das Meer direkt hinter der Düne. Kurz nach dem Frühstück ging es in die Stadt. Der hier erhaltengebliebene französische Kolonialstil ist einzigartig. St. Louis besteht aus zwei Inseln die mit einer Brücke über den Senegal, entworfen von Herrn Eifel, miteinander verbunden sind. Haupteinahmequelle ist der Fluss mit seinen reichhaltigen Fischvorkommen. Dementsprechend gibt es unzählige Fischer in ihren riesigen langen Holzbooten (deshalb auch Venedig von Westafrika genannt). Überall gibt es frischen, geräucherten oder gebratenen Fisch. Der Geruch direkt am Hafen ist nicht jedermanns Sache zumal die ausgenommenen Fisch sowie die Fische von letzter Woche zusammen auf den Boden verteilt herumliegen. Über die Mittagshitze suchten wir Entspannung am Pool und nutzen die Gelegenheit im Meer zu schwimmen. Am Abend wollten wir auf dem Markt der Stadt, doch leider war mal wieder Stromausfall und alles hüllte sich in Dunkelheit. Der Markt mit den vielen Menschen wurde dadurch etwas gruselig und wir entschieden uns in einem der besten Fisch-Restaurant der Stadt den Abend ausklingen zu lassen. (by Adi)

Auf Waschbrettpisten durch den Nationalpark

Tag 18: Nouakchott – St. Louis (470 km)

Nach einer recht kurzen Nacht aber mit leckerem Frühstück sind wir 8.30 Uhr aus Nouakchott aufgebrochen Richtung Grenze nach Senegal. Uns wurde ein Schlaglochbingo der feinsten Sorte versprochen und wir hatten schon jetzt Angst um unseren kaputten Stoßdämpfer. Aber die Straßenverhältnisse auf dem Weg zum Nationalpark wurde noch schlimmer als wir dachten. Nicht bloß Schlaglöcher warteten auf uns, sondern auch Heerscharen von Ziegen, Kamelen, Rindern und vorallem Kindern die auf die Straßen laufen, uns zuwinken und Geschenke haben wollen, was teilweise zu sehr gefährliche  Fahrmanövern aber auch zu herzzerreißenden Geschenkübergaben führte. Kurz vor Einfahrt zum Nationalpark wurde es nochmal richtig dicke und zu den gigantischen Schloglöchern kam auch noch Sand hinzu, was uns ja inzwischen vertraut war. Aber leider nicht für alle! Wieder mussten wir mehrere Fahrzeuge aus dem Sand schieben und das bei 35°C im Schatten, hinzu kam noch das unseres größtes Fahrzeug ein LT LKW („4 Sterne Hotel“ genannt) nach einem Keilriemenriß seit dem von einem kleineren Mercedesbus geschleppt werden musste. Endlich nach 9 Stunden Fahrt für 400 km war der Grenzübergang in den Senegal in flotten 2 Stunen erledigt und ist damit ein neuer Rekord in der Rallyegeschichte (Standard sind 4 bis 6 Stunden). Total platt aber gefüllt mit beeindruckenden Bildern von freundlichen Kindern und wunderschöner Landschaft kommen wir 21 Uhr in St. Louis an, wir campen direkt amMeer. Morgen ist Ruhetag und wir freuen uns auf eine Dusche und endlich mal ausschlafen. (by Adi)