8. Tag – Der Weg führt über den Atlas

Heute Morgen sollte es gegen halb zehn losgehen. Viele der Teams waren schon unterwegs, da diese über den 2000 Meter Pass fahren wollten und dazu eine größere Strecke nach Aglou Plage auf sich nehmen mussten. Wir entschieden uns für das sogenannte Paradies Valley. Dazu mussten wir nicht ganz so hoch und das Tal ist wirklich paradiesisch. Zunächst ging es auf der Autobahn Richtung Süden. Dann irgendwann runter und eine kleine Straße schlängelte sich den Berg hinauf. Schöne Kurven und Serpentinen, eine unglaubliche Landschaft.

Noch ein paar Höhenmeter bis zu einem Hochplateau und dann ist es passiert… Was mit ein paar Tropfen auf der Windschutzscheibe begann, endete in einem auslaufenden Kühler. Beim Chrysler lief das Kühlwasser aus. Gott sei Dank waren Falk und das Serviceteam, bestehend aus Falko und Sören mit dabei.

Das Loch wahr schnell identifiziert bzw. die Löcher. Aber was nun? Mit irgendwas zu schmieren, mit der Hoffnung, dass es vielleicht funktioniert, schließlich lagen noch ca. 200 km vor uns und das Paradies Valley wartet auch noch. Dank unser gut ausgestatteten eigenen Werkstatt konnte mir geholfen werden. Frank hatte einen super Spezial-Zauberkleber dabei. Das Zeug musste also drauf geschmiert werden und dann warten, bis es aushärtet.

Nach dem es etwas angezogen hatte, gab es noch eine zweite Schicht oben drauf.

Damit die Wartezeit etwas vergeht, wurde ich kurzerhand vom Serviceteam abgeschleppt. Da der Chrysler keine Abschleppöse besitzt, musste ein Seil um die Stoßstange gelegt werden. Übrigens mit einem Seil abgeschleppt zu werden, ohne Bremskraftverstärker und ohne Servolenkung, bedeutet Schwerstarbeit. Nach gut 10 km haben wir wieder angehalten, weil der „kleine“ Mercedes ML etwas mit dem „großem“ Chrysler im bergischem Gelände überfordert war. Der Kleber war aber mittlerweile fast fest geworden. Also Kühlwasser rein, Fenster runter und Heizung an und abwarten, ob was passiert… Und es passierte nichts… Nach ca. 50 km waren wir im Paradies Valley angekommen und der Chrysler lief wieder. Nochmal nachschauen, ob es irgendwo tropft und dann kann es weiter gehen. Da nichts tropfte konnten wir uns auf die restlichen 120 km bis zum Campingplatz begeben. Aus dem Atlas kommend fuhren wir direkt auf Agadir zu, Richtung Küste um dann nach links, weiter nach Süden zu fahren.

Bis zum Campingplatz hat der Kühler erstmal gehalten. Drücken wir die Daumen, dass er morgen auch auf den 550 km nach Laayoune hält.

7. Tag – Ruhetag in Marrakesch

Heute war Ruhetag! Ruhetag bedeutet, die Autos bleiben stehen. Das bedeutet auch ausschlafen und nur das Nötigste machen. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Nach einem schönen Frühstück mit getoasteten Brot und Frühstücksei, machte sich Alex auf sein Koppelstangenproblem zu lösen…

Also Auto aufbocken, Rad ab und gucken…

Nach dem Ausbau besagter Koppelstange stellte sich raus, das der Bolzen wohl etwas Spiel gehabt haben muss. Den das Gewinde sah etwas mitgenommen aus. Die Kugelgelenke waren noch top, also wieder eingebaut, mit etwas Teflonband und U-Scheibe fixiert und fertig. Jetzt klappert nichts mehr.

Bei Frank und mir standen nur die üblichen Flüssigkeitschecks an, bißchen Öl nachfüllen usw.

Danach war Entspannung angesagt und die marokkanische Sonne genießen!

Am späten Nachmittag sind wir dann mit einem Shuttle nach Marrakesch reingefahren und haben uns in die Souks am „Platz der Gehängten“ begeben. Ein Trubel, ein Geschreie und überall riecht es anders. Zu guterletzt haben wir dann an einem der berühmt, berüchtigten Essenständen mit ein paar anderen Teams gegessen. Morgen geht’s dann wieder auf die Piste, über den Atlas gen Süden.

6. Tag – Auf nach Marrakesch

Da die letzte Nacht, auf Grund der verspäteten Einreise, etwas kürzer ausfiel, nahmen wir uns heute morgen ein wenig Zeit und starteten den Tag mit einem „marokkanischen Frühstück“.

Danach ging es mit den üblichen Tätigkeiten weiter, Zähne putzen, Auto packen, Flüssigkeiten kontrollieren, Auto checken… Dabei stellte Alex fest, dass seine Koppelstange am hinteren Querlenker komische Geräusche macht… Aber so lange sie Geräusche macht ist sie noch da! Also erstmal beobachten und weiter fahren.

Gesagt getan und los ging es. Erster Zielpunkt: Rabat. Einmal quer durch die Stadt Richtung Küste. Der Verkehr ist wie immer chaotisch. Da werden aus eigentlich nur zwei vorhandenen Spuren auf einmal fünf, Verkehrszeichen halten eh nur auf und wer am lautesten hupt, kann fahren… Aber wir haben es schadfrei geschafft und konnten diesen Blick genießen.

Nach dem Zwischenstopp in Rabat ging es wieder zurück auf die Autobahn Richtung Marrakesch. Kurz hinter Casablanca entdeckten wir dann zufällig einen McDonalds an einer Autobahnraststätte. Da gab es dann etwas für den kleinen Hunger und einen Kaffee. Danach rollten wir auf endlosen Geraden Richtung Süden.

Jetzt sind wir in Marrakesch, genießen unser Abendbrot und freuen uns auf den ersten Ruhetag.

5. Tag – Hallo Afrika!

Heute steht nur die Fährüberfahrt nach Tanger und die Einreise nach Marokko an. Eigentlich… Also heut morgen entspannt aufgestanden und ausgiebig mit einem schönen Rührerei gefrühstückt. Danach Autos nochmal checken und zum Hafen fahren. 12 Uhr war Treffen angesagt. Nachdem alle eingetrudelt waren, wurden erstmal die Tickets für die Fähre gekauft. Danach ein erstes Briefing der Orgs und dann warten. Gegen 16 Uhr sollte die Fähre eigentlich starten… 16:45 Uhr waren dann alle auf dem Schiff und es ging so langsam los. Gegen 19 Uhr rollten wir dann vom Schiff wieder runter. Jetzt sind die Einreiseformalitäten dran. Ran die Grenzstation, kurzes Warten und dann auf einmal, alle Mann umdrehen, einmal quer durch den Hafen zum Scanner… 21:45 Uhr wieder an der Grenzstation zurück. Wieder warten… Platz machen, alle an die Seite ran, angeblich kommt der Präsident… Der war es aber dann auch nicht, sondern das Problem war ein anderes. Aber egal, gegen 23:45 Uhr konnten wir endlich die Grenze passieren. Danach noch schnell eine Versicherung gekauft und paar Euros getauscht, damit wir ein paar Tage über die Runden kommen. Anschließend machten wir uns zum 70 km entfernten Campingplatz in Briech auf. Da angekommen hieß es nach ein, zwei Bier… Gute Nacht!

4. Tag – Einmal durch Spanien

Nachdem wir wunderbar an der Autobahn auf einem Rastplatz kurz hinter Valencia genächtigt haben, ging es heute nach San Roque, in der Nähe von Algeciras, unserem Fährhafen. Der Weg führte uns unter anderem über Murcia, Granada und Malaga. Eigentlich gibt es nichts weiter zu berichten. Die Autos rollen und rollen und rollen! Gut so, weiter so! Die Landschaft jedoch veränderte sich zu sehens. Von sehr grün zu sehr karg in der Hochebene der Sierra Nevada. Immerhin befanden wir uns da auf ca. 1300 m Höhe.

Danach haben wir noch kurz in Malaga einkauft und genehmigen uns heute Abend ein weiteres Festmahl, Spaghetti Bolognese…

Morgen geht’s dann nach Algeciras zum Fährhafen und auf nach Afrika nach Marokko.