18. Tag – Nouakchott – Parque Djawling

Gegen 10 Uhr ging es vom Campingplatz los. Die Etappe heute ist kürzer als sonst, da wir noch nicht nach St. Louis können. Wir werden im Park Djawling die Nacht verbringen, kurz vor der senegalesischen Grenze. Aber erstmal mussten die rund 450 km überwunden werden. Kurz vor dem Ende der Stadt, war der Treffpunkt zum Start für den heutigen Tag. Die Nordhäuser mussten noch auf ihren Omega mit der defekten Kupplung warten, sodass Falk (Org) mit vor Ort blieb. Zunächst ging es auf Asphalt Richtung Süden. Doch bald wandelte sich die Straße in Baustellen, Sandpisten neben der Straße. Später entwickelte sich die Straße zum berühmten senegalesischen Schlaglochbingo, obwohl wir noch in Mauretanien sind… Auf der neuen Teerstraße, die vor zwei Jahren noch Baustelle war, machten wir gegen 14 Uhr Mittagspause bei 40 °C. Danach führte uns der Weg in den Nationalpark „Parque Djawling“ über den Damm zum Campingplatz. Plötzlich ändert sich die Vegetation, Bäume, Sträucher und Wasser. Der Weg über den Damm ist wie üblig nur „fester“ Boden ohne Asphalt. Teilweise wird auf dem Damm gefahren, teilweise daneben, je nach dem wo es besser zum Fahren aussieht. Ab und zu sieht man eine Warzenschweinhorde, Flamingos und Kühe. Kurz vor der Dämmerung erreichten wir den Campingplatz. Erstaunlicher Weise blieben alle Fahrzeuge heil, keine Verluste! Nach einem leckeren Abendbrot, ließen wir den Abend bei ein, zwei Bierchen ausklingen. ?

17. Tag – Ruhetag in Nouakchott

Ruhetag bedeutet in erster Linie Ausschlafen und den Tag in Ruhe verbringen. Sofern am Fahrzeug nichts zu tun ist. Bei den meistens Teams, die hier auf dem Campingplatz sind, gibt es auch nichts zu tun bzw. kann man nichts zu tun. Nach dem Frühstück beginnt so langsam der Tag. Ein Golf IV hat seit Dakhla Probleme mit der Zündanlage. Dem haben wir uns heut morgen kurz angenommen. Aber leider ist da ohne passendes Ersatzteil nichts zu machen. Nach den Symptomen her zu urteilen, ist es entweder das Zündmodul oder der Kurbelwellensensor. Beides ist nicht organisierbar, also muss er erstmal mit Leistungsverlusten und drei Zylindern zurecht kommen… Holly, einer der Orgs, hatte gestern mehrfach mit zugesetzten Dieselfilter zu kämpfen. Wahrscheinlich war im Tank zuviel Dreck und andere Sachen. Diesel abgepumpt, neuen Filter und neuen Diesel rein und der alte Mercedes Transporter läuft wieder. Ansonsten stand für uns heute nur Tanken und einmal durch Nouakchott fahren auf dem Programm.

Beim Tanken wollten sie uns ein wenig bescheißen, aber nicht mit uns. Bei mir stand auf einmal eine andere Zahl auf der Tanksäule als ich das letzte Mal hin sah. Kleine Diskussion und er sah ein, das es keinen Zweck hat. Bei Frank wollte er weniger Tanken als er ihm Geld gegeben hatte, aber auch der Versuch schlug fehl. Dann sind wir in die Stadt gefahren. Unglaublich wie es dort aussieht. Überall Müll, überall Sandpisten abseits der Hauptstraße, aber auch auf einmal inmitten der Straße. Eben noch Asphalt, dann ein großes Sandloch. Der Verkehr chaotisch. Blinker, Lampen oder ähnliches braucht man nicht. Ampeln sind nur Warnhinweise, Spurführungen bzw. Begrenzungslinien sind auch nur Empfehlungen… Eselskarren, Motorroller, PKWs, LKWs und Busse fahren kreuz und quer. Fahrzeuge fahren hier rum, die hat man in Deutschland schon seit 30, 40 Jahren nicht mehr gesehen, alte Mercedes-Hauben-LKWs, alte 190er Benz usw. Aber alle fahren noch und sind im Einsatz. Trotz desssen sind wir gut durchgekommen und konnten aufatmen als wir wieder vor den Toren der Stadt waren. Danach gab es Mittag auf dem Campingplatz.

Nach dem Mittag ging es an den Strand. Am späten Nachmittag musste dann bei Roland (Kö’s) noch der Auspuff repariert werden. Erstmal musste er hochgebunden und anschließend mit dem restlichen Auspuff verbunden werden. Dazu dienen selbstverständlich, im Wüstenstil, leere Bierdosen! Den Abend verbrachten wir dann bei ein, zwei Bierchen.

16. Tag – Strand – Nouakchott

Um 8 Uhr sollte Abfahrbereitschaft hergestellt werden. Vielleicht klappt ja die Strandauffahrt… Gegen 10 Uhr rührte sich dann langsam etwas. Die Orgs sahen immer mal wieder nach dem Wasser, aber eine richtige Veränderung stellte sich nicht ein. Angeblich war Ebbe, aber der befahrbare Streifen direkt an der Wasserlinie war nur wenige Meter breit. Viel zu schmal und riskant wäre da ein Strandfahrt gewesen. Das Zeitfenster viel zu gering um ca. 40 Fahrzeuge die 80 km am Strand sicher hinüber zu bringen. Bleibt ein Auto stecken oder hat technische Probleme steht der komplette Troß! Also entschied sich die Ralleygemeinschaft auf der Straße nach Nouakchott zu fahren. Gegen 12 Uhr sollten wir uns dann auf der einzigen Straße vorm Dorf treffen. Reifen aufpumpen und dann ging es los. Ca. 400 km bis Nouakchott, links Wüste, rechts Wüste, hinter dir Wüste, vor dir Wüste und ein schwarzes Band aus Asphalt zieht sich durch den Sand. Ab und an kleine Dörfer. Ansonsten nichts. Gegen 17 Uhr erreichten wir dann den Campingplatz vor den Toren Nouakchotts. Zum Abendbrot gab es dann von der „Campingplatzküche“, Hühnchenkeulen, Maisfladen, Baguette und Gemüsestücke in Brühe. Hat gut geschmeckt. Morgen ist dann Ruhetag für Mensch und Maschine.

15. Tag – Wüstencamp 2 – Strand

Am heutigen Tag sollte es aus der Wüste raus zum Strand gehen. Daher zeitiges Aufstehen, gegen 8 Uhr war Start angesagt, damit wir genügend Zeit am Strand haben, um das Meer zu beobachten und zu Überlegen, ob eine Strandauffahrt möglich ist. Als erstes standen die zwei weiteren Dünenpassagen an, bevor es auf einer Ebene über die Muscheldüne in ein kleines maurisches Dorf am Atlantik geht. Wie schon erwähnt haben diese es in sich, daher wurde wieder einzeln mit größeren Abständen gestartet. Schon in der ersten Düne blieben ein paar Fahrzeuge stecken. Unter anderem ein Opel Omega, allerdings blieb dieser nicht stecken, sondern liegen… Die Kupplung war hinüber. Das bedeutete Auto ausräumen und bei Torsten (Org) an den Bus hängen. Besagter Opel hatte seine erste Kupplung bereits auf der Fähre in Spanien beim Hochfahren der Rampe zum PKW-Deck eingebüßt. Nach dieser unfreiwilligen Unterbrechung rollten die Autos durch die nächste Düne. Diesmal ohne Probleme. Dann ging es durch eine Ebene und anschließend die sogenannte Muscheldüne hinauf und wieder runter zum Wasser. Trotz vieler großer Bodenwellen und teils felsigem Untergrund, überstanden fast alle diese Herausforderung. Bis auf Roland und Anita von den Kös. Der Kühler tropfte, Kühlerdicht war schnell gefunden und der Kühler wieder dicht. Danach gings zu einem kleinen Fischerdorf an der Küste. Warten. Dorfkinder kamen angerannt und freuten sich riesig über kleine Geschenke. Dieses Mal wurde unser „Parkplatz“ großräumig von den Soldaten abgesperrt, sodass die Kinder nicht durch die Autos laufen konnten. Die Spenden und Geschenke wurden, bewacht und geregelt durch die Soldaten, von den Teams an die Kinder übergeben. Nach einer Weile gab es ein weiteres Briefing. Ein paar Teams, darunter der Omega, machten sich auf der Straße direkt nach Nouakchott. Der Rest fuhr durch nächste Dorf Richtung Strand. Leider stand das Wasser ungünstig und wir mussten hinterm Strand den restlichen Tag verbringen. Ob es morgen auf den Strand geht, muss dann morgen entschieden werden. Die Kös hatten wie immer ein 20 Liter Bierfass dabei und da wir auch noch zu Rindergulasch mit Nudeln eingeladen wurden, verbrachten wir den restlichen Abend bei den Kös.

14. Tag – Wüstencamp 1 – Wüstencamp 2

Heute durften wir „ausschlafen“, gegen 10 Uhr war Abfahrt anvisiert. Da wir am Vormittag noch ein letztes Mal in die Nähe der Straße kommen, musste für ein paar Teams die Entscheidung getroffen werden, auf der Straße nach Nouakchott oder doch durch die Wüste. Ein Team, das mit dem defekten Kühler entschied sich auf der Straße weiter zu fahren. Für alle anderen ging es immer weiter rein… Nach den ersten Offroad- und Wüstenerfahrungen des gestrigen Tages, ging es heute recht geordnet zu. Nur wenige Einsandungen und keine größeren Beschädigungen. So erreichten wir recht zügig die Passage „Die drei Dünen“. Bei den letzten Rallyes hatten wir vor der Passage unser Nachtlager errichtet. Diesmal war noch Zeit, sodass wir noch die erste Dünenpassage durchqueren konnten. Auf dieser ca. 5 km langen Strecke gibt es immer wieder Tiefsand durch die sich die Fahrzeuge kämpfen müssen. Mit ein paar Einsandungen haben es dann aber doch kurz vorm Untergehen der Sonne alle geschafft. Also Nachtlager aufschlagen und Abendessen machen. Für uns stand heute etwas besonderes auf dem Speiseplan… Rinderrouladen mit Rotkraut und Kartoffeln! Mmh, sehr lecker!