Heute war quasi Erholung angesagt. Nochmal Akkus laden und alle Kräfte für die morgige letzte Etappe nsch Gambia sammeln. Am Vormittag wurde der Kühlwasserschlauch am Golf repariert und ansonsten relaxed.Am zeitigen Vormittag ging es natürlich mit dem Taxi in die Altstadt von St. Louis. Der obligatorische Stadtrundgang führte durch die alten Straßen von St. Louis mit den alten französischen Kolonialbauten. Teilweise sind diese Gebäude sehr runter gekommen bzw. drohen leider einzustürzen. Aber beeindruckend sind die Gebäude trotzdem. Der alte Dampfkran darf natürlich auch nicht fehlen. Der Weg zurück zum Ausgangspunkt führte uns am Fluss und den Ausläufern des Fischereihafens vorbei. Zum Abendbrot gingen wir in ein kleines Restaurant an einem anderen Seitenarm des Flusses.Morgen geht’s dann früh um 6 Uhr auf zur letzten Etappe. Nochmal ca. 600 km sind zu bewältigen bis die obligatorischen Spaghetti Bolognese und ein gekühltes Jul Brew im Blue Kitchen auf uns warten.Noch ein kleiner Nachtrag:Für alle die gern wissen wollen, wie die Odyssee von Ana weiter gegangen ist, dürfen jetzt gern weiterlesen.Ana musste, wie gesagt von Marrakesch aus zurück nach Barcelona fliegen. Von da aus ging es auf die Kanaren, nach Las Palmas. Dann sollte es mit den Flieger nach Nouakchott am Tag unserer Einreise nach Mauretanien gehen. Robert hätte sie am Flughafen in Nouakchott abgeholt und wäre dann mit ihr zum Eintritt in die Wüste gekommen. Aber, ihr könnt es Euch denken, hat es leider! nicht geklappt. Bereits die Airline hat ihr dieses Mal den Zutritt zum Flieger verwährt. Der Grund ist, das ihr Reisepass ein paar Tage weniger als 6 Monate Gültigkeit hat. Auf Grund dessen wäre ihr eventuell die Einreise am Flughafen in Nouakchott nicht gestattet worden. So durfte sie leider nicht zu uns stossen. Sehr Schade, so müssen wir zu sechst bleiben. Vielleicht klappt es ja ein anderes Mal…
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Tag 18: Nouakchott – St. Louis
Um acht Uhr morgens war Fahrbereitschaft herzustellen. Dann gings quer durch die Stadt zum vereinbarten Treffpunkt für die Hotelschlafer. Irgendwie war der Treffpunkt an einer Art Müllkippe…
Als alle da waren ging es los Richtung Damm und Grenze zu Senegal. Teilweise waren die Straßen in recht gutem Zustand, aber je weiter wir Richtung Senegal kamen, desto schlechter wurden die Straßen. Schlaglöcher so groß, das ganze PKW’s rein passen würden… Bei einem Überholmanöver eines LKWs musste etwas über den Straßenrand gefahren werden. Dabei schlug Frank in ein Schlagloch und hörte im Anschluss ungewöhnliche Geräusche… Wie sich rausstellte kam es vom linken Hinterrad. Durch die Wucht hatte sich der Felgenrand verformt. Durch ein paar gezielte Hammerschläge wurde die Felge wieder gerichtet und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Damm. Der Damm bzw. das Gebiet darum ist ein Naturschutzgebiet in dem viele Tiere und Vögel eine Heimat gefunden haben. Leider ist der befahrbare Teil des Dammes keine richtige Teerstraße sondern eher ein verkrusteter Schlammweg. Tiefe Längs- und Querrillen durchziehen den Weg. In den meisten Fällen ist es besser neben dem Damm zu fahren anstatt darauf. Ca. 40 km sind bis zur Grenze über den Damm zu bewältigen. In Mitten des Dammes bekam Robert ein Problem mit der Kühlung… Wie sich rausstellte, war ein Kühlwasserschlauch zum Wärmetauscher für die Innenraumlüftung gerissen und darüber verlor der Golf sein Kühlwasser. Kühlwasser nachfüllen, Heizung ausschalten (als ob man die bei knapp 40°C bräuchte…) und weiter konnte es gehen. Gegen 17.30 Uhr erreichten wir die Grenze. Die Aus- und Einreise waren sehr gut vorbereitet und verlief vergleichsweise schnell! Danach musste nur noch auf die Zolleskorte gewartet werden und wir konnten zum Campingplatz in St. Louis düsen. Leider hat der Campingplatz ein paar Tücken in Form von weichem Tiefsand… Robert umd Maik erwischte es beim Versuch eine geeignete Stellfläche auf dem Campingplatz zu erreichen. Mit Manneskraft konnte beide Fahrzeuge den Fängen des Tiefsandes entrissen werden. Mit Pasta Bolognese und gekühltem“La Gazelle“ ging der Abend zu Ende. Morgen ist Ruhetag und danach steht die letzte Etappe nach Gambia an.
Tag 17: Ruhetag Nouakchott
Ruhetag… Bedeutet am Ende den Tag ruhig angehen, aber trotzdem das ein oder andere machen zu müssen. Nach dem Frühstück hieß es in die City von Nouakchott zu fahren, kleine Standrundfahrt im eigenem PKW mit anschließendem Volltanken der Rallyeboliden. Der Verkehr in Nouakchott ist mehr als chaotisch, Verkehrsregeln gibt es scheinbar keine. Zumindest verhalten sich die Einheimischen so, wenn es nur zwei Spuren gibt, werden kurzerhand vier daraus gemacht. Rote Ampeln signalisieren eigentlich nur, Achtung es könnte ein Fahrzeug von der Seite kommen usw. Aber die Polizei achtet strickt darauf, dass sich zumindest die Touristen ordentlich an die Regeln halten. So geschehen bei zwei anderen Teams, die bei Rot über die Ampel gefahren sind. 18000 Uguaya also ca. 450 Euro war der Anfangsbetrag für zwei Fahrzeuge. Nach ein wenig Verhandlung einigte man sich auf 500 Uguaya als 12,50 Euro… Aber es gibt auch noch einen anderen Trick der gern angewendet wird. Dieser betrifft das Tanken. Beim Betanken durch den Tankwart wird entweder „vergessen“ zu Nullen oder es wird erst nach ein paar Litern genullt und im Anschluss behauptet da war schon eine Summe x im Tank und das auf den tatsächlich getankten Betrag draufgerechnet. So geschehen bei Adi. Er ließ sich aber auf keine Diskussion ein, gab dem Tankwart den tatsächlichen Betrag und fuhr weg. Bei uns anderen klappte es dann ohne Probleme. Gegen Mittag suchten wir uns eine Gaststätte mit WLAN… Den Nachmittag und Abend ließen wir dann gemütlich ausklingen.
Tag 16: Strand -Nouakchott
Der nächste Morgen begann ruhig, schließlich mussten wir wieder auf die Ebbe warten, die gegen 11 Uhr wieder einsetzen soll. Kurzes Briefing für den Tag durch die Orgs, Müllgrube ausheben und dann die Fahrzeuge wieder aussanden und Fahrbereitschaft herstellen. Nochmal 30 km Strand fahren, herrlich! Dann mussten alle wieder runter vom Strand. Der ein oder andere sandete sich beim Versuch über die Düne zu kommen ein, auch Maik schaffte es leider nicht ganz ohne Hilfe… Als alle wieder mehr oder weniger festen Boden unter den Füßen bzw. Reifen hatten, wurde wieder Luft auf die Räder gemacht und die anschließenden 150 km bis Nouakchott auf der Teerstraße konnten in Angriff genommen werden. Am späten Nachmittag erreichten wir dann schließlich den Campingplatz kurz vor Nouakchott.
Tag 13 bis 15: Wüste, Wüste, Wüste
Zunächst mussten nochmal knapp 150 km Landstraße bewältigt werden bevor es dann endgültig in die Wüste ging. Nach der Mittagspause war es dann soweit.Endlose Weiten, Sand, Dünen und erstaunlich viel Grün begleiteten uns die nächsten Stunden. Gegen Nachmittag erreichten wir eine kleine Hügel- und Dünenkette die wir überqueren mussten. Und auch dieses Mal, wie die letzten Male auch, kamen nicht alle Rallyteilnehmer unbeschadet davon. Einen Kühler eines VW Buses hatte es erwischt. Nach kurzer Schadensanalyse wurde beschlossen hinter der nächsten Düne das Nachtlager aufzuschlagen. Alex, Thomas (Team Kö) und Mario (Team „Die rechte und die linke Hand des Teufels“) machten sich ran um das Kühlerproblem zu lösen. Wie sich rausstellte, war ein Kühlwasserschlauch hinter dem Motor undicht. Zufälligerweise wurde ein passender Ersatz gefunden und das Problem behoben werden. Bei Roberts Golf war nach einer größeren Bodenwelle eine Dachreeling gebrochen. Mit einen Stück Holz und ausreichend Rohrschellen konnte das Ganze wieder fixiert werden. Währenddessen verlegte ich ein zweites Kabel zum Lüftermotor, da das eine Kabel im Betrieb sehr heiß geworden war. Mit dem zweiten Kabel sollte dieses thermische Problem gelöst sein. Zum Abendbrot gab es dann frisch gegrillte Bratwürste und Jagdwurstscheiben.Am nächsten Morgen ging es dann weiter, Ziel unbekannt, die Devise lautet, möglichst unbeschadet durch die Wüste zu kommen und fahren bis die Dämmerung einsetzt. Leider musste nach nur zwei Kilometern bereits das erste Mal gestoppt werden. Ein VW Sharan war über einen Stein gerumpelt und hatte sich seinen Unterfahrschutz ein Stück weit abgerissen. Wie sich rausstellte war das keiner aus Stahlblech sondern noch der originale aus Kunststoff. Mit zwei, drei Kabelbindern konnte dieser dann wieder fixiert werden und weiter konnte es gehen. Nach nicht allzu langer Zeit musste der nächste Stopp eingelegt werden. Der Fiat Ducato von Hans-Jörg war hart aufgesessen und hatte sich den Unterfahrschutz verformt und in Folge dessen an der Ölwanne einen Schaden hinterlassen. Sofort machten sich unsere drei Schrauber vom Dienst, Alex, Thomas und Mario, ans Werk… Der Unterfahrschutz war schnell abgebaut und der Schaden gefunden. Der Öldrucksensor an der Ölwanne war rausgerissen. Mit neuem Dichtring und Franks Spezialkleber konnte der Öldrucksensor wieder eingeschraubt und eingeklebt werden. Erstes Problem gelöst! Währenddessen wurde durch Torsten ein Opel Astra angeschleppt, Kühlerschaden. Nach Aussagen von ihm, ist der Astra durch eine Bodenwelle etwas abgehoben und mit der Schnauze in die nächste Bodenwelle gespickt… Und so tat sich die nächste Baustelle auf. Wie sich rausstellte, waren mehrere Schlauchanschlüsse am Kühler abgerissen bzw. gebrochen. Da hilft nur ein neuer Kühler. Zufälligerweise hatte Alex seinen alten Kühler von seinem Bus mit dabei. Nach ein wenig Modifikationsarbeit war der neue und etwas zu große Kühler montiert und es konnte nach ein paar Stunden weiter gehen. Während der Reparaturarbeiten war es ein paar Teams etwas langweilig und sie mussten eine Düne hochfahren. Wer am weitesten kommt? Bei einem Versuch eine etwas flachere Düne zu nehmen, schlug ein Opel Frontera mit voller Geschwindigkeit in eine Bodenwelle. Ergebnis der Aktion, der Fahrzeuginhalt war neu gemischt, der Dachgepäckträger verrutscht und die Vorderachse nach hinten verschoben. Zum Glück konnte die Fahrt aber in diesem Zustand fortgesetzt werden.Nach den ganzen Reparaturmaßnahmen konnte die Fahrt fortgesetzt werden. Weiter gings durch die endlose Weite, durch Sanddünen, natürlich auch mit Einsandungen verschiedener Fahrzeuge. Mit viel Menschenkraft und dem richtigen Reifendruck konnten alle aus dem weichen Sand befreit werden. Dann standen wir am späten Nachmittag an den so genannten „Drei Dünen“, eine Dünenkette über mehrere Kilometer mit einzelnen Sammelpunkten mit festem Untergrund. Ursprünglich wollten wir alle drei Dünen überqueren und dann unser Nachtlager aufschlagen… Eigentlich! In der zweiten Düne erwischte es erneut den VW Sharan, der vom Vormittag. In einer der vielen Bodenwellen schlug er wohl ebenfalls mächtig in Boden und verschob ein wenig den Kühler seines Fahrzeuges. Ein abbrechendes Teil des Lüfters schlug dann quasi von hinten in den Kühler und verursachte so ein Loch im selbigen. Das bedeutete Nachtlager aufschlagen und versuchen den Kühler zu reparieren. Das vorhin genannte Trio machte sich sofort ans Werk. Nachdem die komplette Front abmontiert war, konnte auch der Kühler demontiert werden. Danach wurde das Loch mit ausreichend Flüssigmetall und 2-Komponenten-Kleber versorgt und nach etwas Aushärtezeit wieder eingebaut. Tief in der Nacht konnte dann eine Probefahrt durchgeführt werden. Alles in Ordnung und funktionsfähig.AAm nächsten Morgen galt es die letzte der „Drei Dünen“ zu bewältigen, die Muscheldüne und schließlich am Strand anzukommen. Die letzten zwei Hindernisse konnten ohne große Probleme bewältigt werden, sodass wir pünktlich am Strand ankamen. Nach kurzer Überprüfung durch die Wüstenguides und die Orgs war klar, wir können an den Strand. Nachdem ein Zugang zum Strand gefunden war, ging es auch hier recht problemfrei über Düne zum Strand. Nach knapp 20 km Fahrt über den Strand, immer auf einem schmalen Streifen zwischen weichen Sand und Meerwasser, hieß es es, gezieltes Einsanden auf der Düne. Weit und hoch genug weg von der kommenden Flut. Danach war Freizeit, Baden, Sonnen, Schlafen oder was auch immer…