Tag 21 und 22: Projektbesichtigungen und Fahrzeugpflege

Nach der Ankunft am Donnerstagabend gibg es am Freitagmorgen erstmal auf das Gelände der DBO (Dresden-Banjul-Organisation) zum Heinz. Da wurde uns der Ablauf der nächsten Tage mitgeteilt und was zu beachten sei. Am Samstag stehen einige Projektbesichtigungen an, am Sonntag ist die Versteigerung der Fahrzeuge und am Montagabend, nach weiteren Projektbesichtigungen, dann die Rallye-Abschieds- bzw. -Welcome-Party.

Aber zunächst zurück zu Freitag. Nach dem Briefing hieß es also Autos ausräumen, sauber machen und für die Versteigerung vorbereiten. Am Abend war das gröbste geschafft und die Autos strahlten im Abendlicht 😉

Am nächsten Morgen trafen sich die Interessierten beim Heinz um die DBO-unterstützten und geförderten Projekte zu besichtigen. Im Konvoi wurde zunächst die neue Kompostieranlage in der Nähe von Serrekunda besichtigt. Da die letzten Meter bis dahin auf sehr unbefestigten Pfaden erfolgen musste, konnten nur die Geländewagen und Buse zu Fahrt genutzt werden. Die PKW-Fahrer wurden aufgeteilt und konnten auf der Pritsche eines alten LKW mitfahren.

Die Kompostieranlage ist ein recht junges Projekt der DBO. Dabei wird aus den umliegenden Dörfern der Biomüll gesammelt und zur Kompostierung gebracht. Über ein ausgeklügeltes System, welches durch eine weitere Organisation erstellt wurde, wird mit einigen Zuschlagsstoffen, wie Sägemehl und Laub, innerhalb von nur 8 Wochen Kompost hergestellt. Anschliessend wird es gesiebt und soll verkauft werden. Erste Testfelder zeigen die hohe Wertigkeit der so hergestellten Erde. Wenn der Verkauf der Erde irgendwann richtig anläuft, soll sich die Anlage selbst tragen. Ein tolles Projekt für die Umwelt und die gambianische Landwirtschaft.

Danach ging es nach Gunjur in das Healthcenter von Sol. Ursprünglich war das Healthcenter als Aufklärungsprojekt geplant. Doch schnell wurde klar, das auch eine Krankenstation benötigt wird. In der Krankenstation werden in der Malaria-Zeit bis zu 200 Personen täglich behandelt. Die Behandlung kostet 20 Dalasi, also nicht ganz 20 Cent, und wird bis zur Genesung zu Ende geführt. Die Aufklärungsprojekte laufen parallel weiter. Des Weiteren hat Sol eine Näherei eingerichtet, wo zum einen die Mädchen und jungen Frauen den Umgang mit einer Nähmaschine und das Nähen lernen, aber zum anderen auch über gesundheitliche Themen und Sexualität aufgeklärt werden.

Im Anschluss ging es weiter zum nächsten Projekt. Die Kobisala-Schule in Sanjang. Die mit einem Gebäude gestartete Schule ist mittlerweile immer weiter gewachsen. Was mit einer nursery school (eine Art Vorschule) begann, besteht nun zusätzlich aus einer primary school (die Grundschule) und einer secondary school (die fortführende Schule). Die Pläne von Buba (der Schulleiter) gehen aber immer weiter…

Danach gab es den obligatorischen Abstecher zum Paradies Beach mit der Hall of Fame der Rallye. Das ist eine Wand, wo sich alle Rallyeteilnehmer verewigen können. Mittlerweile ist die Wand nicht mehr im besten Zustand, sodass wir leider unsere vorhergehenden Einträge nicht mehr gefunden haben. Dafür gibt es jetzt neue!

Danach stand noch das traditionelle Fussballspiel der Rallyeauswahl gegen die gambianische Sanjang-Auswahl an. Der Fussballplatz gleicht eher einem Acker den einem ordentlichen Fussballplatz. Aber nichtsdestotrotz wurde hat gekämpft, auch zwei von uns, Robert und Tobi, unterstützten die Rallyeauswahl. Durch tapferen Kampf der Rallyeauswahl ging das Spiel 2:2 unentschieden aus.

Tag 23: Versteigerung (Update)

Heute war der große Tag, Tag der Versteigerung. Alle Fahrzeuge sind unter den Hammer gekommen. Ausführlicher Bericht folgt noch…

Update:

Um 9 Uhr morgens ging es im Konvoi zum Fussballstadion zur großen Versteigerung. Nachdem alle Fahrzeuge aufgereiht waren, kamen auch schon die ersten potentiellen Käufer. Sie schauten sich mehr oder weniger interessiert die Fahrzeuge an, inspizierten und fragten. Häufig gefragt wurde ob Benziner oder Diesel, Klimaanlage und Motorisierung. Ein paar Lieblingsfahrzeuge kristallisierten sich bald raus. Darunter der kleine Toyota-LKW, der Nissan X-Trail und Erwin, der große Mercedes-Bus. Gegen 11 Uhr startete dann die Auktion und die Fahrzeuge kamen Stück für Stück unter den Hammer. Das erreichen der 100.000 Dalasi-Grenze wurde durch die Rallyeteilnehmer jedesmal lautstark bejubelt. Bei dieser Auktion gab es häufig Grund zum jubeln. Unsere Fahrzeuge kamen nach und nach verteilt über den ganzen Mittag dran und erzielten ein doch recht respektables Ergebnis. 767.000 Dalasi, also ca. 14.000 Euro brachten unser treuen Begleiter ein. Das Gesamtergebnis der Rallye lautet 6.369.000 Dalasi. Das sind nach tagesaktuellem Kurs 113.000 Euro.

Eine starkes Ergebnis und das beste Ergebnis einer Rallye bisher (Aussage Heinz). Ein tolles Ergebnis um die Projekte der DBO weiter zu finanzieren und weiterentwickeln zu können.

Ein Riesendank an dieser Stelle an unsere Familien und Unterstützer ohne die, dieses tolle Ergebnis und die Reise bzw. die Fahrt hierher nicht möglich gewesen wäre!!! Danke!


Tag 20: St. Louis – Banjul (Update)

Gestern Abend zum Sonnenuntergang sind wir am Ziel angekommen! Unsere Rallyeboliden und wir sind gesund und munter angekommen.

Weitere Berichte folgen die nächsten Tage.

Update:

Morgens um 6 Uhr setzte sich der Rallyetross so langsam in Bewegung Richtung Banjul. Zunächst hieß es aber vom Campingplatz runterkommen… Das war manchmal gar nicht so einfach, da zunächst ein ca. 20 Meter langes Tiefsandfeld überwunden werden musste, bevor man auf der Straße stand. Danach fuhren wir dem Sonnenaufgang entgegen Richtung Dakar. Nach ca. 70 km wurde der erste Stopp eingelegt und die letzte Möglichkeit zu Tanken genutzt.

Weiter geht’s, denn schließlich waren heute ca. 550 km unter der afrikanischen Sonne zu bewältigen. Irgendwann verließen wir die Straße nach Dakar und obwohl die Stadt Dakar im Rallyenamen auftaucht, sahen wir Dakar nicht. Durch viele kleine und größere Dörfer führte uns der Weg und schließlich waren nochmal ca. 20 km Sand- und Offroadpiste zu meistern. Kurz vor Kaolack, nach der Sandpiste, auf der Straße gab es dann noch eine Reifenpanne beim Astra (Madmax).

Kaolack ist eine der größten Städte im Senegal mit seinen knapp 250.000 Einwohnern. Dem entsprechend ist der Verkehr äußerst chaotisch. Im engen Verkehrsgewimmel ging ein Team kurzzeitig verloren, sodass alle anderen ein kurze Pause zur Mittagszeit in der prallen Sonne hatten…

Eh wir uns versahen, standen wir schon an der senegalesischen Grenze. Das Vormals sogenannte senegalesische Schlaglochbingo gibt es nicht mehr, stattdessen gibt es eine ordentlich gemachte Teerstraße. Die Ausreiseformalitäten gingen recht schnell und die Einreise nach Gambia verlief fast unbemerkt, da perfekt vorbereitet! Nochmal zwei Kilometer Schotter- und Schlaglochpiste und wir standen am Gambiariver. Doch statt die Fähre nutzen zu müssen, hatten wir die Gelegenheit als zweite Rallye über die neugebaute Brücke fahren zu können. Statt 4 Stunden für die Fährüberfahrt zu benötigen, waren wir in 5 Minuten über die Brücke gefahren. Und wären wir nicht in die tägliche Rushhour gekommen, wären wir vielleicht schon vor Sonnenuntergang am Ziel, dem Blue Kitchen in der Nähe von Banjul, angekommen. Aber so war die Sonne bereits untergangen, als wir mit Spaghetti Bolognese und einem kühlen Bier empfangen worden.

Tag 19: Ruhetag in St. Louis

Heute war quasi Erholung angesagt. Nochmal Akkus laden und alle Kräfte für die morgige letzte Etappe nsch Gambia sammeln. Am Vormittag wurde der Kühlwasserschlauch am Golf repariert und ansonsten relaxed.Am zeitigen Vormittag ging es natürlich mit dem Taxi in die Altstadt von St. Louis. Der obligatorische Stadtrundgang führte durch die alten Straßen von St. Louis mit den alten französischen Kolonialbauten. Teilweise sind diese Gebäude sehr runter gekommen bzw. drohen leider einzustürzen. Aber beeindruckend sind die Gebäude trotzdem. Der alte Dampfkran darf natürlich auch nicht fehlen. Der Weg zurück zum Ausgangspunkt führte uns am Fluss und den Ausläufern des Fischereihafens vorbei. Zum Abendbrot gingen wir in ein kleines Restaurant an einem anderen Seitenarm des Flusses.Morgen geht’s dann früh um 6 Uhr auf zur letzten Etappe. Nochmal ca. 600 km sind zu bewältigen bis die obligatorischen Spaghetti Bolognese und ein gekühltes Jul Brew im Blue Kitchen auf uns warten.Noch ein kleiner Nachtrag:Für alle die gern wissen wollen, wie die Odyssee von Ana weiter gegangen ist, dürfen jetzt gern weiterlesen.Ana musste, wie gesagt von Marrakesch aus zurück nach Barcelona fliegen. Von da aus ging es auf die Kanaren, nach Las Palmas. Dann sollte es mit den Flieger nach Nouakchott am Tag unserer Einreise nach Mauretanien gehen. Robert hätte sie am Flughafen in Nouakchott abgeholt und wäre dann mit ihr zum Eintritt in die Wüste gekommen. Aber, ihr könnt es Euch denken, hat es leider! nicht geklappt. Bereits die Airline hat ihr dieses Mal den Zutritt zum Flieger verwährt. Der Grund ist, das ihr Reisepass ein paar Tage weniger als 6 Monate Gültigkeit hat. Auf Grund dessen wäre ihr eventuell die Einreise am Flughafen in Nouakchott nicht gestattet worden. So durfte sie leider nicht zu uns stossen. Sehr Schade, so müssen wir zu sechst bleiben. Vielleicht klappt es ja ein anderes Mal…

Tag 18: Nouakchott – St. Louis

Um acht Uhr morgens war Fahrbereitschaft herzustellen. Dann gings quer durch die Stadt zum vereinbarten Treffpunkt für die Hotelschlafer. Irgendwie war der Treffpunkt an einer Art Müllkippe…

Als alle da waren ging es los Richtung Damm und Grenze zu Senegal. Teilweise waren die Straßen in recht gutem Zustand, aber je weiter wir Richtung Senegal kamen, desto schlechter wurden die Straßen. Schlaglöcher so groß, das ganze PKW’s rein passen würden… Bei einem Überholmanöver eines LKWs musste etwas über den Straßenrand gefahren werden. Dabei schlug Frank in ein Schlagloch und hörte im Anschluss ungewöhnliche Geräusche… Wie sich rausstellte kam es vom linken Hinterrad. Durch die Wucht hatte sich der Felgenrand verformt. Durch ein paar gezielte Hammerschläge wurde die Felge wieder gerichtet und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.

Am frühen Nachmittag erreichten wir den Damm. Der Damm bzw. das Gebiet darum ist ein Naturschutzgebiet in dem viele Tiere und Vögel eine Heimat gefunden haben. Leider ist der befahrbare Teil des Dammes keine richtige Teerstraße sondern eher ein verkrusteter Schlammweg. Tiefe Längs- und Querrillen durchziehen den Weg. In den meisten Fällen ist es besser neben dem Damm zu fahren anstatt darauf. Ca. 40 km sind bis zur Grenze über den Damm zu bewältigen. In Mitten des Dammes bekam Robert ein Problem mit der Kühlung… Wie sich rausstellte, war ein Kühlwasserschlauch zum Wärmetauscher für die Innenraumlüftung gerissen und darüber verlor der Golf sein Kühlwasser. Kühlwasser nachfüllen, Heizung ausschalten (als ob man die bei knapp 40°C bräuchte…) und weiter konnte es gehen. Gegen 17.30 Uhr erreichten wir die Grenze. Die Aus- und Einreise waren sehr gut vorbereitet und verlief vergleichsweise schnell! Danach musste nur noch auf die Zolleskorte gewartet werden und wir konnten zum Campingplatz in St. Louis düsen. Leider hat der Campingplatz ein paar Tücken in Form von weichem Tiefsand… Robert umd Maik erwischte es beim Versuch eine geeignete Stellfläche auf dem Campingplatz zu erreichen. Mit Manneskraft konnte beide Fahrzeuge den Fängen des Tiefsandes entrissen werden. Mit Pasta Bolognese und gekühltem“La Gazelle“ ging der Abend zu Ende. Morgen ist Ruhetag und danach steht die letzte Etappe nach Gambia an.